„Wer mich liebt, der wird mein Wort halten“ (Johannes 14,23). Ein Weg Jesus unsere Liebe zu zeigen, ist somit das Halten seiner Gebote. Jesus hat das mosaische Gesetz anerkannt – dieses besteht aus den 10 Geboten, die Moses durch Gott am Sinai gegeben wurden.
Die Zehn Gebote (5. Mose 5,6-21)
201Und Gott redete alle diese Worte:
2Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. 3Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 4Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: 5Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, 6aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
7Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
8Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. 9Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 10Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. 11Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.
12Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.
13Du sollst nicht töten.
14Du sollst nicht ehebrechen.
15Du sollst nicht stehlen.
16Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
17Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Das 1. Gebot oder: Wo ist für den Menschen das Heil zu finden?
Wir leben in einer Zeit, in der Ersatzgötter weit verbreitet sind. Es ist nicht so , dass Menschen die nicht an Gott glauben, an nichts glauben. An die Stelle die eigentlich Gott gehört, tritt nur etwas anderes – der Götze. Während heute wohl kaum noch jemand die Götter des Olymp (wie zur Zeit des Heiligen Paulus) verehrt oder ihnen Standbilder baut, können andere, an sich sogar gute Dinge zu Götzen werden, wenn an sie eine Heilserwartung geknüpft werden. Ideologien, Menschen, Reichtum, Macht. Wo der Mensch sich nicht der Autorität Gottes unterstellt, tritt etwas anderes an diese Stelle.
„Just because it feels good, doesn’t make it right“ so lautet eine Textzeile des Songs „Hedonism“ der Band Skunk Anansie und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Leider können wir uns auf der Suche nach dem Heil in den seltensten Fällen von unseren Gefühlen leiten lassen. Viele Dinge die sich oberflächlich“ gut anfühlen“, können den Menschen in die Irre und zum Götzendienst verführen.
Vergötzung des Egos
Wenn das Ego keine Autorität über sich anerkennt, nimmt es selbst den Platz ein, der eigentlich Gott gehört. Vergötzung des Egos gibt es mit weltlichem und auch mit frommen Anstrich, z.B. wenn ich mich keiner (spirituellen oder weltlichen) Autorität unterstellen will, wenn ich mich durch keine Gebote einschränken lassen will. Auch nicht durch die Gebote Gottes. Wenn ich mir meine eigene religiöse Weltanschauung zusammen bastele, wie es meinem Ego gefällt, weil ich ja am Besten weiß, was gut für mich ist. Solche Wege führen auch nicht weiter als zum eigenen Ego. Auch wenn die Fassade vielleicht etwas christlich aussieht – es ist nur ein Furnierchristentum, in dem es nicht um Gott, sondern nur um mich geht und meine Selbstbestätigung in der Außenwelt.
Im Gefolge der Vergötzung des Egos können auch eigentlich positive Dinge wie Schönheit, Jugendlichkeit zu Götzen werden. Nämlich dann, wenn mein ganzer Wert von unserem Äußeren abhängt. Wenn man sich an Dinge , die man nicht festhalten kann, klammert.
Der Song „Personal Jesus“ von Martin Gore, Songschreiber von Depeche Mode, wurde von einer Aussage von Priscilla Presley in ihrem Buch „Living with Elvis“ inspiriert, die lautete: „Er war für mich wie ein persönlicher Jesus.“ Die Überhöhung von Idolen in der Popkultur und im Sport sind eine andere Variante dieses Götzendiensts.
Ob nun überhöhte romantische Liebe oder andere Ersatzgötter, an die übertriebene Heilserwartungen geknüpft werden, die dann das vollkommene Glück bringen sollen – alles das sind Götzen. Völlig unrealistische Erwartungen führen zu bitteren Enttäuschungen. Den Hochgefühl der Illusionen folgt regelmäßig ein mit harter Aufprall in der Realität.
Weltliche Götzen: Macht, Berühmtheit, Geld, Karriere:
Ein erfolgreicher Götze war und ist der Mammon, das Geld. So erfolgreich, dass sogar Jesus darauf hinweisen musste:
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz! Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder er wird den einen hassen oder den anderen lieben. Er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Matthäus 6, 19-21).
Geld regiert die Welt, so lautet das Motto der Welt und des Zeitgeists. Schöne Frauen, einen Ehemann mit hohem Status, Macht, Ansehen bei den Menschen und unter Umständen sogar Berühmtheit – das alles kann man mit Geld haben. Man steht sogar bis zu einem gewissen Grad sogar über dem Gesetz. Der Zeitgeist suggeriert: Das ist der Weg zum Glück. Das Problem ist nur, dass diese Behauptung eine Lüge ist.
Die Erkenntnis, dass Geld, weltliche Macht und Ruhm eben nicht zum Glück führen, ist nicht exklusiv Christen vorbehalten. Die weltlichen Wege zum Glück versprechen viel und halten wenig.
In seiner Biografie „Porcelain“ erzählte der Techno Musiker Moby (der Autor von Club Hits wie “ Go“ und dem Titelsong des Hollywood Blockbusters The Bourne Identity „Extreme Ways“) von seinen Anfängen als Independent-Musiker und DJ mit Gelegenheitsjobs. Er lebte in New York City knapp über der Armutsgrenze. Aufgewachsen mit seiner Mutter, die der Hippie Bewegung angehörte und wechselnden Bezugspersonen als Vaterersatz zieht Moby nach New York City um DJ und Musiker zu werden. Moby, der während dieser Zeit ein ernsthafter Christ war, erzählt auch von seiner Berufung, das Evangelium zu verkünden. Er folgte dieser Berufung jedoch nicht.
In der Fortsetzung des Romans „Then it fell apart“ schildert er seinen Aufstieg zum Erfolg. Trotz Welterfolgen mit seinen erfolgreichsten Alben Play (1999) und 18 (2002), die ihn zu einem Multimillionär machten und denen „eine immerwährende Road-Trip-Party mit riesigen Konzerten, ständiger Betrunkenheit und fast müheloser Promiskuität“ folgte, änderte sich innerlich nichts für ihn. Seine Probleme wie Alkohol und Drogen, Ängste, Panik, Depressionen und ein erschreckend geringes Selbstwertgefühl trotzten allem Geld, aller Berühmtheit, allem Erfolg und sogar dem Starstatus.
Diese Erkenntnis dämmert ihm, als er in seinem neu erworbenen, sündhaft teuren New Yorker Penthouse steht:
„Im Laufe der Jahre hatte sich meine Depression verfestigt, und Nächte wie diese wurden zur Norm. Ich war ein einsamer Alkoholiker….jedes Mal, wenn ich versuchte, einem anderen Menschen nahe zu kommen, bekam ich lähmende Panikattacken, die mich isolierten und vereinsamen ließen. Ich hatte ein paar Jahre lang Musik gemacht und zig Millionen Platten verkauft… Ich konnte weder Liebe noch Glück finden, also versuchte ich, Glück zu kaufen. Drei Jahre zuvor hatte ich 6 Millionen Dollar in bar für eine luxuriöse Penthouse-Wohnung in der Upper West Side von Manhattan ausgegeben. Es war mein Traumhaus; fünf Stockwerke auf dem Dach eines kultigen Kalksteingebäudes mit Blick auf den Central Park. Da ich mit Essensmarken und Sozialhilfe aufgewachsen war, nahm ich an, dass der Umzug in ein Schloss im Himmel mir Glück bringen würde. Aber kaum war ich in mein Penthouse an der Upper West Side eingezogen, war ich genauso traurig und ängstlich wie in meinem kleinen Loft in der Mott Street.“ (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator).
Moby schließt das Buch mit einem Eingeständnis, dass er bei seinem Problemen Hilfe braucht. Wie hätte sein Leben aussehen können, wenn er dem Ruf gefolgt wäre, das Evangelium zu verkünden? Das Buch endet mit der Erkenntnis, dass Geld und Berühmtheit zum wahren Glück nicht taugen.
Auch Jesus wurde vom Satan mit weltlicher Macht versucht. Er versprach Jesus eine weltliche Herrschaft, wenn er sich mit ihm verbünden würde. Jesus antwortete kurz und bündig:
„Du sollst anbeten den Herren, deinen Gott, und ihm allein dienen.“ (Matthäus 4,10).
Götzendienerei / Okkultismus:
In 1. Könige 11 wird über König Salomo berichtet:
„Als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, so dass sein Herz nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott war wie das Herz seines Vaters David. So diente Salomo der Astarte, der Göttin derer von Sidon, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Und Salomo tat, was dem Herrn missfiel, und folgte nicht völlig dem Herrn wie sein Vater David. Damals baute Salomo eine Höhe dem Kemosch, dem gräulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten. Der Herr aber wurde zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte.“ (1. Könige 11, 4-9)
5. Mose 18: „Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Gräuel.“ (5. Mose 18, 9-12).
Wenn man Gott nicht vertraut, wendet man sich anderen Wegen zu, um Rat zu finden. Horoskopen, Esoterik, Okkultismus, weißer oder schwarzer Magie – die Wege sind vielfältig. Selbst im Alten Testament gibt es die Geschichte von Saul, dem 1. König von Israel, der als Gott ihm nicht mehr antwortet, ein Medium befragt.
Wenn man okkulte Praktiken nutzt, verbindet sich mit Dingen bzw. Geistern, die man nicht kontrollieren kann. Dass es sich hier nicht um Geister handelt, die das Beste für die Menschen wollen, versteht sich von selbst. Dabei ist es völlig unerheblich, ob man das nur aus Spaß oder Neugier macht oder um sich Macht und Vorteile zu verschaffen.
Man öffnet dadurch Türen für Geistwesen, die dem Menschen bösartig gesinnt sind. Auch wenn man nur mal so aus Neugier dabei ist und sich nicht ausdrücklich okkult betätigen will, stellt das keinen Schutz dar.
Berichte von Menschen, die durch Okkultismus, Magie, Satanismus und okkulte Heilmethoden schweren Schaden erlitten haben, sind zahlreich. Nicht selten endet der Weg in der Psychiatrie oder beim Befreiungsdienst (der Kirche). Die Zeugnisse sind zahlreich:
Alptraum nach Geisterbeschwörung:
https://www.youtube.com/watch?v=SJW6GYE4HXA
Horror nach einem Vodooritual: https://www.youtube.com/watch?v=IBiro667mvE
Besessen von bösen Geistern nach Seance: https://www.youtube.com/watch?v=64cuCnCjDC4
Subtilere Wege um besonders Jugendliche hinsichtlich der Gefahren des Okkulten zu täuschen sind z.B. Kinofilme oder Bücher, die suggerieren, dass es eine „gute“ weiße ungefährliche Magie gibt. Hier ist die Bibel eindeutig – jede Art von Magie öffnet die Tür für Geister, die nicht so einfach wieder gehen, wie man will. Um die Gebote Gottes zu erfüllen, macht man um solche Dinge am Besten einen weiten Bogen.
Götzendienst von Ideologien:
Am 6. Juni 1932 gründete der Berliner Pfarrer Joachim Hossenfelder die Glaubensbewegung Deutsche Christen als innerevangelische Kirchenpartei für das ganze Reich. Ziel dieser Bewegung war das Alte Testament zu entjudaisieren. Die seltsamsten Irrlehren wurden hierzu wieder aufgewärmt; z.B. das Jesus der Sohn eines römischen (arischen) Legionärs Panthera sei. 3)
Gott ist und war immer derselbe. Die Veränderung Gottes zu einem anderen Gott, zu einer Ideologie, ist Götzendienst. Man deformiert das Christus und Gottesbild so lange, bis es zur Ideologie passt.
Der Glaube an atheistische Ideologien die propagieren, dass der Mensch mit seinen Kräften ohne Gott allein das Reich ewiger Glückseligkeit auf der Erde schaffen kann, ist mit dem Glauben an Gott nicht vereinbar. Ideologien als heilbringende Ersatzreligionen zu verkaufen ist Götzendienst par exellence. Die Bibel ruft dazu auf, dem wahren Gott und seinen Geboten ungeteilt zu folgen.
Check your priorities:
„Jesus sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“
„Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich
„Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn.
Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast. Es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.“ (Lukas 14, 14-24).
Jesus ruft in diesem Gleichnis dazu auf, richtige Prioritäten zu setzen. In der Bergpredigt heißt es, wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Wenn wir weltliche Dinge wichtiger nehmen als Gott, laufen wir in Gefahr die Einladung Gottes zu verpassen, wie die Knechte in dem Gleichnis.
Der Aufruf des Apostels Paulus, die Götzen zu meiden, ist aktueller denn je. Und so stellt sich für jeden die Frage: Von wem oder was erwartest du Hilfe und das Glück? Wen setzt du an die erste Stelle? Woran hängt dein Herz wirklich? Nur an dem was man besitzen kann?
Anbei noch ein Link zum Kommentar von Pater Hubertus zum ersten Gebot: http://www.kathtube.com/player.php?id=33950
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- Moby: Porcelain (Penguin books 2013):
- Moby: Then it fell apart: S. 2 (Faber and Faber ltd., 2019)
- Wikipedia: Deutsche Christen