Jesuitenpatres überlebten die Atomexplosion in Hiroshima
Die Atombombenabwürfe am 6. August 1945 in Hiroshima und auf Nagasaki am 09. August 1945 waren bislang die einzigen Atomwaffeneinsätze in einem Krieg. 1) Augenzeuge und Überlebender Shigemi Iduguchi beschrieb das Ereignis wie folgt: „Höllenbilder in meine Seele eingebrannt“. Unter der riesigen Explosionswolke ist ein unübersehbares Trümmerfeld mit Feuerbränden. Die Welt ist schockiert: Ca. Hunderttausend Menschen kommen innerhalb weniger Sekunden um, die freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Folgewochen zehntausende Menschen. Noch lange nach dem Atombombenabwurf starben Menschen an Krebserkrankungen – den Langzeitfolgen der Strahlung.
Vier Jesuitenpatres, die in einem Pfarrhaus nur acht Häuserblocks (ca. 1,5 km) vom Zentrum der Explosion entfernt leben, überlebten. Einer von ihnen war Pater Hubert Schiffer, der damals 30 Jahre alt war und in der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ tätig war. 2)
Er bezeugte 1976 beim Eucharistischen Kongress in Philadelphia (USA) vor Publikum: „Ganz plötzlich, zwischen einem Atemzug und dem anderen, wurde der blaue Himmel über Hiroshima von einem blendenden, unbeschreiblich grellen, intensiven Licht erhellt. Nur gleissende Helligkeit umgab mich. Ich konnte weder sehen noch denken. Für einen Moment stand alles still. Ich schwamm in einem Ozean von Licht, hilflos und voll Furcht. Der Raum schien in tödlicher Stille den Atem anzuhalten. Plötzlich war alles erfüllt vom Donnerschlag einer schrecklichen Explosion. Eine unsichtbare Kraft schleuderte mich vom Stuhl. Es schlug, schüttelte und wirbelte mich durch die Luft wie ein Blatt im Herbstwind. Dann war alles in Dunkelheit getaucht, in ein stilles Nichts. Ich war nicht bewusstlos, denn ich versuchte zu denken, was passiert war. Mit meinen Fingern fühlte ich mich selbst in diesem totalen Dunkel. Ich lag mit meinem Gesicht nach unten in zersplittertem Holz und konnte nicht sehen, nicht hören. Ich glaubte, ich wäre tot! Dann vernahm ich meine eigene Stimme. Dies war die erschreckendste Erfahrung von allem. Es zeigte mir, dass ich noch am Leben war, und in mir wuchs die furchtbare Gewissheit, dass eine grauenhafte Katastrophe passiert sein musste. Einen ganzen Tag verbrachten meine drei Mitbrüder und ich in dieser Hölle von Feuer, Rauch und Strahlung bis wir endlich von Rettungsleuten gefunden und geborgen wurden. Wir waren zwar alle verletzt, aber durch die Gnade Gottes hatten wir überlebt.“ 3)
Warum diese vier Jesuiten, in einem Umkreis von 1,5 km mitten in der Todeszone überlebt hatten, ist wissenschaftlich nicht erklärbar. Ebensowenig konnten Ärzte erklären, warum keiner der vier Patres durch die radioaktive Strahlung Schaden genommen hatte. Oder warum ihr Pfarrhaus, das ca. 1,5 km vom Zentrum der Explosion entfernt war, noch stand, obwohl alle Gebäude ringsum völlig zerstört und ausgebrannt waren. Auch die amerikanischen und japanischen Ärzte und Wissenschaftler, die Pater Schiffer nach eigenen Angaben im Laufe der Zeit untersucht hatten, konnten keine Erklärung dafür finden, weshalb er ohne Spätfolgen bei guter Gesundheit weiterlebte. Er gab immer die gleiche Antwort auf viele Fragen: „Als Missionare wollten wir in unserem Leben einfach die Botschaft der Gottesmutter von Fatima leben, und deshalb beteten wir täglich den Rosenkranz.“ Das ist die hoffnungsbringende Botschaft von Hiroshima: Das Rosenkranzgebet ist mächtiger als die Atombombe. 3)
Nachtrag: Der Einsatz der Atombombe brachte nicht den Frieden sondern den Kalten Krieg und ein Gleichgewicht des Schreckens.
„Weil eine Atomexplosion nicht nur eine sehr grosse Zerstörungs-wirkung habe, sondern durch die radioaktive Verstrahlung unweigerlich auch Zivilisten beeinträchtigen und töten würde, sei der Gebrauch dieser Waffe «durch dieses Land (Grossbritannien) wohl nicht in Betracht zu ziehen», schrieben die Physiker Otto Frisch und Rudolf Peierls 1940 in ihr berühmtes «Memorandum» für die britische Regierung. 4)
Die heute verfügbaren Atombomben haben eine wesentlich größerer Vernichtungskraft als die Atombomben, die die auf Japan abgeworfen wurden.
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Quelle:
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki
- https://www.horeb.org/fileadmin/eigene_dateien/alte_seite/downloads/RKO_Meditation/09_Oktober_TEXT.pdf
- https://mitteilungsblatt-ch.fsspx.online/mb-mai-2021-schweiz/ch-jesuiten-in-hiroshoma
- https://www.aargauerzeitung.ch/leben/wie-die-atombombe-dafur-sorgte-dass-der-kalte-krieg-kalt-blieb-ld.1238355