Das 2. Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
Das Verbot der Verweltlichung und Vereinnahmung Gottes für weltliche Zwecke:
Exodus 20, 7: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
Das Gebot richtet sich gegen den Missbrauch des Namen Gottes. In der Bibel wird ausdrücklich das Schwören im Namen Gottes genannt. Jesus selbst sagt: Schwört überhaupt nicht! Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein). Der Schwur als dokumentierte Rechtsform (z.B. vor Gericht) blieb demnach zwar erhalten, ansonsten war aber der Christ grundsätzlich zu höchster Wahrhaftigkeit verpflichtet.
Der Missbrauch von Gottes Namen für Fluchen und für falschen Segen (z.B. Gott verdamme dich! bzw. Gott schütze den Alkoholismus!). Hiermit ist nicht der Segen grundsätzlich gemeint, sondern der Segen für eine Sache, die Gott als Sünde erachtet.
Das Gebot richtet sich als Warnung an falsche Propheten, die im Namen Gottes alles Mögliche prophezeien, was den Mächtigen oder den Menschen gefällt.
Das zweite Gebot ist gegen eine Verzweckung Gottes für weltliche Belange. Z.B. um den Gläubigen Erfolg und materielle Vorteile zu garantieren, indem man auch die Gott in seine Pläne miteinbezieht. Auch für das Volk Israel musste lernen, den Dienst an Gott nicht wegen Erlangung von weltlichem Erfolg und kriegerischer Überlegenheit zu tun, sondern aus Liebe zu Gott. Der Bund vom Sinai wird von Gott mit einem Ehebund verglichen. Das Volk Israel versprach, Gottes Namen aus Liebe in Ehren zu halte und nicht nur wegen materieller Vorteile.
Der Missbrauch des Namen Gottes geschieht auch wenn damit Gewalt, Terror und Krieg gerechtfertigt werden. Das gilt nicht nur für die Extremisten oder Politiker sondern für alle gewaltbereiten Bewegungen. Oder wenn Gott bei Meinungsverschiedenheiten, die auf einer unterschiedlichen Einschätzung von Sachverhalten beruhen, vereinnahmt wird (z.B. Jesus würde heute diese und jene Meinung vertreten).
In der Bibel gibt es eine Stelle, in der Gott die Freunde von Hiob rügt, die Hiob erklären wollten, dass er das Unglück, was über ihn gekommen ist, durch Sünden selbst verschuldet hat:
Buch Hiob 42, 7: Als nun der Herr diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.
Seien wir achtsam, dass wir recht von Gott reden.